Wohnen für Menschen mit einer chronischen psychischen Erkrankung

(Eingliederungshilfe  nach SGB XII)

Für Menschen mit einer chronischen psychischen Erkrankung stehen 8 Wohngruppen mit unterschiedlichen Konzepten zur Verfügung. Die Gruppen befinden sich im Haupthaus, im Ort Enniger und in Warendorf. Im einzelnen sind dies:


Wohngruppen „Elsa“ / „Noah“ / „Florence“

Die Wohngruppen Elsa, Noah und Florence befinden sich im Haupthaus in Enniger. Die Räumlichkeiten sind von einem zentralen Treppenhaus aus zu erreichen und sind rollstuhlgerecht angelegt. Gemeinschaftsräume wie Küche, Esszimmer und Wohnzimmer, mehrere Badezimmer und ein Pflegebad stehen in jeder Wohngruppe den Bewohnern zur Verfügung. Die Zimmer können individuell gestaltet werden. Es besteht die Möglichkeit, kleine Haustiere zu halten.

 

Die überwiegend älteren Bewohner:innen derGruppen erhalten je nach persönlichem Hilfebedarf Unterstützung bei der Körperpflege, beim Ankleiden und bei der Umsetzung medizinischer Verordnungen. Die Speisenversorgung erfolgt über eine Großküche in Telgte, für Frühstück und Abendessen sorgen die Gruppen selbst. Am Wochenende wird an einem Tag selbst gekocht. Bekleidung wird in der hauseigenen Wäscherei gereinigt.

 

In den Beschäftigungsangeboten der Gruppe oder im Seniorenbereich des Tagesstrukturierenden Zentrums geht es vor allem um den Erhalt der Fähigkeiten und Fertigkeiten und um seniorengerechte Freizeitgestaltung. Hierbei ist die Teilhabe am Leben in der Gesellschaft genauso wichtig wie die Berücksichtigung persönlicher Wünsche und Bedürfnisse, z. B. wird einmal im Monat Kegeln in einer Gastwirtschaft im Dorf angeboten.

 

Für uns ist es wichtig, dass die bei uns lebenden Menschen in Würde Alt werden dürfen und im Respekt vor Alter und Persönlichkeit bis zu ihrem Lebensende begleitet werden.

Die Wohngruppe Noah verfügt zusätzlich über ein Gäste- bzw. Kriseninterventionszimmer.


Gruppe „Johannes“ / Appartements

Die 4 Appartements sind über einen Nebeneingang des Haupthauses zu erreichen und gehören zum Gruppenverbund des „Landhauses“. 3 Doppel- und ein Einzelappartement bieten Wohnmöglichkeit für Bewohner nach individuellen Betreuungskonzepten. Hier leben Menschen, die entweder auf dem Weg zur Verselbständigung sind und eine ambulante Wohnform planen oder die aufgrund des besonderen Krankheitsbildes nicht in einer Wohngruppe leben können und im Appartement intensiv betreut werden. Vorraussetzung für alle ist, sich in persönlichen Krisenzeiten beim Betreuungspersonal selbständig melden zu können oder über Mitbewohner Bescheid geben zu lassen.

In den Appartements besteht die Möglichkeit für Paare zusammenzuwohnen.


Gruppen „Theresa“ und „Anna“ - das „Landhaus“

In einem Nebengebäude auf dem Hauptgelände liegt das Landhaus mit den Gruppen Theresa und Anna.

Beide Gruppen haben den Charakter von Aufnahmegruppen, die Bewohner erhalten bei Bedarf rund um die Uhr intensive Betreuung. Hierbei steht die Betreuung der einzelnen Personen im Vordergrund. Schwerpunkt ist das Heranführen an Tagesstruktur, (Wieder)-Erlangung der Fähigkeit zur eigenen Basisversorgung, die Entwicklung von Lebensperspektiven und das Heranführen an ein Leben in Gemeinschaft.

Wichtig ist die Enge Zusammenarbeit mit der zuständigen Psychiatrie und der Institutsambulanz, um in akuten psychischen Krisen die Bewohner angemessen auffangen zu können.

Die räumliche Nähe zum hauseigenen Tagesstrukturierenden Zentrum unterstützt das Konzept der engmaschigen Zusammenarbeit zwischen Wohnen und Beschäftigung.

Ausgerichtet auf die Interessen der Bewohner wird ein großes Freizeitprogramm angeboten.

Die Wohngruppe Theresa ist für Rollstuhlfahrer geeignet.

Das Konzept der Wohngruppe "Anna" richtet sich an jüngere Menschen mit einer Lernbehinderung / Minderbegabung oder psychischen Erkrankung und herausfordernden Verhaltensweisen. Die Förderung liegt schwerpunktmäßig in den Bereichen soziale Kompetenzen, Umgang mit der Erkrankung, Auseinandersetzung mit der eigenen Biographie und Tagesstrukturierung.


Wohngruppe „Bodelschwingh“

Die dezentrale Wohngruppe liegt im Ort Enniger. Das Einfamilienhaus ermöglicht den Bewohnern, in zunehmender Selbständigkeit leben zu lernen. Die überschaubare dörfliche Umgebung und die Nähe zum Haupthaus vermitteln dabei Sicherheit.

Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf dem Training lebenspraktischer Fähigkeiten (Einkauf, Wäsche, Raumpflege). Hierbei wird Wert auf größtmögliche Selbständigkeit der Einzelnen gelegt, hierzu erhält jeder entsprechende assistierende Hilfen durch das Personal. Lebensmittel für Frühstück und Abendessen werden von den Bewohnern in Begleitung der Mitarbeiter selbst eingekauft. Das Mittagessen wird aus der Großküche angeliefert. Am Wochenende wird als Teil des Trainings gerne selbst gekocht.

Die meisten Bewohner besuchen die beschützenden Werkstätten in Freckenhorst, einige auch den hauseigenen Tagesstrukturierenden Bereich.

Zum Erhalt der psychischen Stabilität werden regelmäßig Einzelgespräche angeboten. In kurzzeitigen Krisen oder bei Pflegebedarf nach Krankenhausentlassung besteht die Möglichkeit einer engeren Betreuung und Pflege im Haupthaus. Da in den Außenwohngruppen das Personal nicht durchgängig präsent ist, gilt als Vorraussetzung für das Leben in diesen Gruppen die persönliche Fähigkeit, sich bei Bedarf auch telefonisch bei den Mitarbeitern melden zu können.

Die Wohngruppe ist organisatorisch an das "Landhaus" angebunden.


"Haus Simon"

Im Zuge der Dezentralisierung wurde im Juni 2018 Haus Simon in Warendorf in Betrieb genommen. Der Neubau mit 24 Plätzen liegt am nördlichen Stadtrand in einem Wohngebiet.

Unterteilt in vier kleine Wohneinheiten mit je sechs Zimmern und einer gemeinsamen Wohnküche werden die Bewohner angeleitet, ihren Lebensalltag zu gestalten und mit ihre chronischen psychischen Erkrankung umzugehen. Unterstützt werden sie dabei durch das Team der Wohnbetreuung als auch durch die interne Tagesstruktur des TSZ Enniger in der Außenstelle Warendorf. Die Nutzung der vielfältigen Angebote in der Stadt Warendorf ist für alle eine Bereicherung.

Die ausschließlich Einzelzimmer verfügen alle über ein eigenes Badezimmer. Im Haus befindet sich zu dem ein großer Gruppenraum für gemeinsame Aktivitäten.

 

Kontakt:

Haus Simon

Dr. Hans-Kluck-Str. 1

48231 Warendorf

Tel: 02581 94 10 50

Mail: simon.marien@svg-ahlen.de


Außenwohngruppe Franz-Wüllner-Straße 3

Die Außenwohngruppe befindet sich dezentral verteilt im Stadtgebiet von Ahlen.

In der Franz-Wüllner-Str. 3 sind sechs Wohnplätze. Das Angebot richtet sich teilweise an Personen mit Zusatzdiagnosen und körperlichen Erkrankungen neben der chronischen, psychischen Erkrankung.

Den Bewohnern wird Unterstützung in den Bereichen Eigenmotivation und Belastbarkeit geboten. Ziel ist die Stärkung der Selbstversorgung und der Haushaltsführung.