Mittwoch, 10.11.2021

Begegnung mit Auschwitz – Erlebte Geschichte am St. Vincenz Berufskolleg

Dass eine Studienfahrt sowohl von persönlicher und inhaltlicher Auseinandersetzung als auch von touristischen Höhepunkten geprägt sein kann, erlebten im Rahmen einer gemeinsamen Reise nach Krakau die Kurse HEP 043 und HEP 044 zusammen mit vier weiteren Studierenden aus dem Kurs HEP 045 des St. Vincenz Berufskollegs in Ahlen mit ihren Lehrerinnen Heike Hilbers und Beate Driewer.

Die Lehrerinnen Heike Hilbers (3. v. links) und Beate Driewer (1. v. rechts) begleiteten die erlebnisreiche Studienfahrt des St. Vincenz Berufskollegs nach Krakau.

Die Zeitzeugin Lidia Maksymovicz (im Vordergrund) schilderte eindrücklich und bewegend ihre Erfahrungen in der Kinderbaracke des Lagers Birkenau.

Es war die erste klassenübergreifende Studienfahrt am St. Vincenz Berufskolleg mit einem umfassenden und intensiven Programm zur politischen Bildung und Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus. Auf dem Programm standen eine Stadtführung durch das historische jüdische Viertel Kazimierz mit seinen sechs Synagogen, jüdischen Restaurants und dem Stadtteil Podgorze, in dem sich das jüdische Ghetto im Nationalsozialismus befand.

Darüber hinaus besichtigten die Teilnehmenden das Museum im Stammlager Auschwitz und die weitläufige Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau, das größte deutsche Vernichtungslager während des dritten Reiches, was die Studierenden tief beeindruckt und bewegt hat.

Ein Höhepunkt der Fahrt stellte das Gespräch mit der Zeitzeugin Lidia Maksymovicz dar, die als Kind das Grauen von Auschwitz überlebte. Eindrücklich und bewegend schilderte sie ihre Erfahrungen von den Grausamkeiten aus der Kinderbaracke des Lagers Birkenau.

Abschließend stand ein Besuch des Fabrikmuseums von Oskar Schindler auf dem Programm. Bei einer anschaulich gestalteten Führung erkundeten die Schülerinnen und Schüler die Ausstellungen in der ehemaligen Emaillefabrik, in der Hunderte jüdischer Angestellter von Oskar Schindler vor der Abschiebung gerettet wurden.

Mit historischem Wissen und persönlichen Erlebnissen im Gepäck, einem starken Gemeinschaftserlebnis und voller Eindrücke kehrten die Studierenden nach fünf Tagen wieder heim.

Nach ihrer Rückkehr in die Schule reflektieren die Schülerinnen und Schüler derzeit das Erlebte. Zur Nachbereitung verfassen die Studierenden nun Berichte, in denen sie ihre Erlebnisse und die geschichtlichen Inhalte aufbereiten. Auch ein digitales Reisebuch wird erstellt, um es anschließend der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.