Donnerstag, 18.09.2014

Enniger feiert "sein" St. Marien - "Gestern - Heute - In Zukunft"

Unter diesem Motto feierte am vergangenen Sonntag (14.9.) das Haus St. Marien am Voßbach in Enniger sein 100-jähriges Bestehen. Zahlreiche Gäste fanden den Weg in die Einrichtung, mit der nicht wenige eine ganz persönliche Geschichte verbinden. Für viele ist es das Haus, in dem sie das Licht der Welt erblickten.

Das Haus St. Marien am Voßbach steht seit seinem Bau 1914 für eine aktive Dorfgemeinschaft. Diese Bedeutung verlor die zunächst als Krankenhaus errichtete Einrichtung auch nach ihrer Nutzungsänderung im Jahr 1977 nicht, als sie zu einem Wohnheim für Menschen mit Behinderung wurde. Die Bewohner des Hauses gehören selbstverständlich zur Dorfgemeinschaft. Deshalb ist das Thema „Inklusion“ für die Ennigeraner bereits Alltag. Dies wurde auch beim Fest deutlich, für das sich viele Einwohner engagierten.

Eine immer wichtigere Rolle spielt der in 2007 Förderverein des Hauses St. Marien, der sich anlässlich des Festes über die Aufnahme des 100 Mitglieds freuen durfte.

Einrichtungsleiterin Verena Jäckel fand so in ihrer Begrüßung Wortes des Dankes für die Mitarbeiter, den Förderverein, die Kirchengemeinden und die Stadt Ennigerloh, die an diesem Festtag durch Bürgermeister Berthold Lülf vertreten wurde. Er ließ es sich nicht nehmen, die gute Zusammenarbeit mit dem Haus und das gelungene Miteinander mit den darin lebenden Bewohnern zum Ausdruck zu bringen. „Das liegt auch daran, dass die Bürger von Enniger so sind wie sie sind“, brachte Lülf es auf den Punkt.

Besonders die Bewohner nahm Geschäftsführer Stefan Marx in den Blick. Im Haus St. Marien sei Inklusion schon lange selbstverständlich, das Miteinander aller sei hier schon lange ein fruchtbares Geben und Nehmen.

Zum Festtag überbrachte er die Glückwünsche der St. Vincenz-Gesellschaft und der St. Franziskus-Stiftung Münster und überreichte als symbolisches Geschenk ein Bild des neu zu errichtenden Buswartehäuschens. Der Beifall der Bewohner war ihm sicher, müssen sie doch nun nicht mehr im Regen auf die öffentlichen Verkehrsmittel warten.

Zuvor waren in einem bewegenden Gottesdienst im großen Festzelt Fußspuren mit entsprechenden Begriffen gekennzeichnet worden. „Glück“, „Feiern“ und „Begleitung“ waren nur einige der gewählten Beschreibungen, die auch „in Zukunft“ die Einrichtung prägen sollen.

Die musikalische Gestaltung lag in den Händen einiger Mitarbeiter und des Spielmannzuges Enniger.

Nach Gebet und Grußwort erwarteten Gulaschsuppe, Würstchen, Flammkuchen und eine Cafeteria die Besucher in Innenhof und Garten. Zahlreiche Ehrenamtliche und Mitarbeiter betreuten die Verpflegungs-, Aktions- und Spielstände für Jung und Alt. Eine kleine Ausstellung dokumentierte den Wandel des Hauses vom ehemaligen Schwesternwohnheim zum Allgemeinkrankenhaus und zum Wohnheim für Menschen mit Behinderung. So fand der Festtag im Gedenken an die Entstehung, im Feiern der Gegenwart und – gleichsam als „Blick zurück nach vorn“ – auch in froher Erwartung der Weiterentwicklung statt und erfüllte damit das Motto „Gestern – Heute – In Zukunft“.