Enniger/ Auf Einladung der Kolpingfamilie, der Kfd und des Fördervereins St. Marien am Voßbach fand ein Vortrag zum Thema Ehrenamt in der Wassermühle im St. Marien statt.

Eingeladen waren der Vorsitzende der Akademie Ehrenamt im Kreis Warendorf Franz-Ludwig Blömker und Ralf Schindler von der Stadtverwaltung Ennigerloh. Vertreter der drei Vereine begrüßten die Besucher und die Referenten mit einem kleinen Sketch, um auf das Thema ein zu stimmen. Franz-Ludwig Blömker berichtete über die Aufgaben und Ziele der Akademie Ehrenamt und zeigte anhand einiger Grafiken die Bereitschaft zum Ehrenamt in unterschiedlichen Altersgruppen und Vereinen.

Die Akademie Ehrenamt steht für jeden Bürger als Ansprechpartner zur Verfügung, um über Aufgaben zum Ehrenamt zu informieren. Alle zwei Jahre wird ein Wettbewerb mit je einem Thema z.B. Integration, Jugendarbeit oder anderes ausgeschrieben, an dem sich immer sehr viele Gruppen beteiligen. Eine Jury mit Vertretern aus den einzelnen Themenbereichen wählt die Gewinner aus. Die Auszeichnung ist mit einem Geldbetrag für die jeweilige Gruppe verbunden. Die Akademie Ehrenamt kümmert sich auch um die Verbreitung der Ehrenamtskarte, die vom Land NRW ins Leben gerufen wurde. Die Akademie wirbt im Kreis Warendorf bei den Kommunen um Teilnahme an diesem Projekt. Für Ennigerloh wurde es schon im Herbst vergangenen Jahres von der Stadtverwaltung befürwortet und sogar, einmalig im Kreis, speziell dafür eine Stabsstelle „Ehrenamt“ eingerichtet.

Zuständig für die Stadtverwaltung ist als Ansprechpartner für die Bürger, Ralf Schindler, der darüber berichtete, was alles in sein Aufgabengebiet fällt und wie man an eine Ehrenamtskarte kommt.

Er ist Anlaufstelle für Ehrenamtliche Engagierte, für die Entwicklung von unterstützenden Strukturen. Er wird eine Art „offenes Buch“ anlegen, wo sich Vereine und Institutionen eintragen können, die Ehrenamtliche Helfer suchen, aber auch Bürger die eine Aufgabe im Ehrenamt suchen, können sich dort eintragen lassen. Die Ehrenamtskarte kann jeder beantragen, der zwei Jahre im Ehrenamt tätig ist und mindestens 5 Stunden in der Woche, bzw. insgesamt 250 Stunden jährlich, leistet. Die Anträge dafür sind bei Ralf Schindler zu erhalten. Das Ausfüllen der Anträge ist recht unkompliziert und unbürokratisch.

Mit der Ehrenamtskarte können Vergünstigungen bei verschiedenen Geschäften und Einrichtungen erlangt werden. In Ennigerloh gibt es schon 11 Zusagen und weitere werden angestrebt. Die Ehrenamtskarte gilt aber nicht nur in der eigenen Stadt, sondern Landesweit mit über 2000 Partnern. Sie ist jeweils gültig für 3 Jahre.

Nach den beiden Referaten kam eine rege Diskussion zu Stande. Für viele Besucher war erst einmal nicht so recht verständlich, warum überhaupt eine Ehrenamtskarte eingeführt wird, mit dem Hintergrund „Ehrenamt ist Ehrensache“ und sollte nicht entlohnt werden. Schnell wurde aber klar, dass es nicht um eine Art der „Bezahlung“ geht, sondern es sich ausschließlich um eine Anerkennung für geleistetes handelt und die Ehrenamtskarte auch Motivation sein soll.