Infoveranstaltung neuer Lehrplan Heilerziehungspflege
Das St. Vincenz Berufskolleg hat Vertreter/innen von Einrichtungen der Behindertenhilfe aus dem Kreis Warendorf und Umgebung eingeladen, um sie über die neuen Vorgaben für die Ausbildung in der Heilerziehungspflege zu informieren. Hier hat sich vieles verändert. Gemeinsam wurde besprochen, wie die zukünftigen Heilerziehungspfleger/innen für die Herausforderungen der Fachpraxis von A wie Assistenz, D wie Digitalität über T wie Teilhabe bis Z wie Zuverlässigkeit ausgebildet werden können. Rund vierzig Personen aus dem Kreis der Leitungen und Praxisanleitungen sind der Einladung gefolgt und haben die referierten Neuerungen anschließend in Arbeitsgruppen besprochen.
Heilerziehungspfleger/innen kommen zum Einsatz bei Menschen mit Behinderungen in unterschiedlichen Beschäftigungssystemen: Wohnheime, Werkstätten für Menschen mit Behinderung, Ambulante Dienste, Betreutes Wohnen, Psychiatrische Kliniken, Heilpädagogische Einrichtungen, Integrative Kindergärten und Familienzentren, Berufsbildungswerke, Freizeittreffs, Familienunterstützende Dienste.
Zum 01. Februar 2024 startet am St. Vincenz Berufskolleg wieder eine praxisintegrierte Ausbildung in der Heilerziehungspflege. Interessierte können sich gerne noch für einen Ausbildungsplatz bewerben.
St. Vincenz Berufskolleg, Robert-Koch-Str. 41, 02382/858225, info(at)vincenz-berufskolleg.de
SV-Wahlen
Auftaktveranstaltung care4future in Ahlen
Bei dem Projekt care4future bietet ein Netzwerk aus Einrichtungen der Behindertenhilfe sowie Alten- und Krankenpflege einen Schulprojektkurs zum Thema Pflege mit viel Praxisbezug an. Mit dabei sind die St. Vincenz Gesellschaft und das St. Vincenz Berufskolleg. Ziel des Projektes, das an der Fritz Winter Gesamtschule stattfindet, ist die regionale Nachwuchsgewinnung und die Vermittlung eines realitätsnahen Eindrucks der Berufe. 27 Schüler*innen haben sich für dieses Angebot, das sich über das ganze Schuljahr erstreckt, angemeldet.
Entlassfeier am St. Vincenz Berufskolleg - Dankbarer Rückblick auf die gemeinsame Zeit
29 Schülerinnen und Schüler des St.-Vincenz-Berufskollegs haben nun ihre Ausbildung mit dem Examen beendet - und wurden mit teils launigen Worten verabschiedet.

Mittwoch, 28.06.2023, 10:00 Uhr
29 Schülerinnen und Schüler des St. Vincenz Berufskollegs haben nun ihre Ausbildung mit dem Examen beendet. Sie sind jetzt „Staatlich anerkannte Heilerziehungspfleger“ beziehungsweise „Staatlich geprüfte Sozialassistenten Schwerpunkt Heilerziehung“.
Wie gewohnt lud die St.-Vincenz-Gesellschaft als Schulträgerin zu einem Festakt mit anschließendem Imbiss ein. Bei der Examensfeier freute sich Schulleiterin Renate Knobel, dass die Absolventinnen und Absolventen sich bewusst dafür entschieden hätten, Menschen zu begleiten und zu unterstützen. Sie zitierte die Schriftstellerin Dorothee Sölle: „Der Reichtum des Menschen liegt in den Beziehungen zu anderen und vermehrt sich, wenn wir diese Beziehungen miteinander teilen.“
Besondere Erinnerungen
Die Klassenlehrerinnen Pamela Schräder und Raela Stiller ließen die Schulzeit Revue passieren. Sie gingen auf die besonderen Erinnerungen ein, die sie mit der gemeinsamen Zeit am Berufskolleg verknüpften. Sie sei geprägt gewesen von den Einschränkungen unter Corona, aber auch von der zweitägigen Auszeit im Kloster Vinnenberg und der Exkursion in die Niederlande zum Begründer des „Snoezelens“, eines begleitenden Weges für Klienten, ihre Sinne gezielt wahrzunehmen sowie in einer geschützten Atmosphäre zu entspannen.
„Essen Sie viel Obst und Gemüse!“
Klassenlehrerin Pamela Schräder
Pamela Schräder hob hervor, dass sich die Klassengemeinschaft immer bemüht hätte, besonders stark belastete Schüler zu unterstützen. Abschließend wiederholte sie mit Augenzwinkern ihren offenbar allzu bekannten Rat an die Klasse: „Trinken Sie ausreichend Wasser, schlafen Sie nachts acht Stunden und essen Sie viel Obst und Gemüse.“
Raela Stiller betonte, dass die Examinierten in vielen Situationen Ausdauer, Professionalität und Frustrationstoleranz beweisen mussten und sich durch Hilfsbereitschaft und Pflichtbewusstsein ausgezeichnet hätten.
Dank an Klassenlehrerinnen
Die Absolventinnen und Absolventen dankten ihren Klassenlehrerinnen und verabschiedeten sich mit persönlichen Geschenken.
Bestanden haben in der HEH 010 Mihriban Barut, Gamze Basak, Jacqueline Biernatzki, Helin Bingöl, Melek Cevik, Yunus De Carlo, Betül Günes, Celine Künstler, Leon Lemke, Hannah Rux, Laura Tillmann, Özgül Topcu und Isabel Vielain.
Die Examinierten der HEP 046 sind Donja Baghbanzadeh, Michelle Beste, Jonas Blienert, Johannes Celik, Dorentina Gegaj, Lea-Sophie Koch, Alena D. König, Lea Olak geb. Köppe, Lea Roggenkemper, Kathrin Schlottmann, Darius Steinhorst, Johanna Stumpf, Hendrik Wiechers, Kim Marie Wienstroer, Mikail Yildirim und Alina Zimolong.
Aktion Lichtblicke 2022

Zum letzten Schultag vor den Weihnachtsferien haben sich zahlreiche Vertreter*innen aus den Schulklassen gefunden, um gemeinsam die erwirtschaftete Spende für die "Aktion Lichtblicke" an Frank Haberstroh, Chefredakteur bei Radio WAF, zu übergeben. 600,-€ haben die Aktivitäten ergeben und der Schulträger, die St. Vincenz Gesellschaft, hat den Betrag auf 1.000,-€ aufgestockt. Lieben Dank für die Unterstützung. Ein tolles Projekt mit einem super Ergebnis
St.-Vincenz-Berufskolleg
Geld für behinderte Menschen in der Ukraine

AHLEN Die Schülerinnen und Schüler des St. Vincenz Berufskollegs haben mit verschiedenen Aktionen Geld für Menschen mit Behinderung aus der Ukraine gesammelt.
So wurden Frühstücksangebote in den Pausen durchgeführt und selbstgebastelte Anstecknadeln in der Innenstadt verkauft. Der Erlös wurde durch die St.-Vincenz-Gesellschaft und das Kollegium aufgestockt. Dem Verein „Handicap International“ konnte ein Betrag von 860 Euro gespendet werden. Foto: Berufskolleg
Heilerziehungspflege verdient besseres Image
Die Auszubildenden am St. Vincenz Berufskolleg finden, dass die Heilerziehungspflege von Gesellschaft und Politik häufig übersehen wird. Sie wollen ihren zukünftigen Beruf mehr in den Fokus rücken – mit verschiedenen Aktionen.

Mit einer Aktion in den sozialen Medien, mit Kommentaren und Leserbriefen machen Schülerinnen und Schüler des St. Vincenz Berufskollegs mit Beginn des neuen Jahres aufmerksam auf Missstände in der Heilerziehungspflege. Im Rahmen einer Sondersitzung der Schülervertretung wurde dazu eine Aufklärungskampagne gestartet: Im Fokus steht die „ganzheitliche Teilhabe“ für Menschen mit Behinderung im Alltag.
Die Auszubildenden weisen in ihrer Erklärung darauf hin, dass der Beruf des Heilerziehungspflegers bzw. der Heilerziehungspflegerin und deren Arbeit in Einrichtungen der Behindertenhilfe häufig von der Politik vergessen werde.
Einsatzfeld umfassend und vielseitig
„Das Einsatzfeld der Heilerziehungspflege ist sehr umfassend und vielseitig. Neben den pflegerischen Aspekten geht es vor allem auch um die Assistenzleistungen, die nur durch gut ausgebildetes Personal gewährleistet werden können“, beschreibt Sophie Schröder ihr künftiges Tätigkeitsfeld. Die Sprecherin des Kurses HEP 045, die ihre Ausbildung am St. Vincenz Berufskolleg im Februar 2020 begonnen hat, ergänzt: „Menschen mit Behinderung werden in allen Lebensbereichen begleitet, dazu gehören die Tagesstruktur, die Alltagsbewältigung, die emotionale Begleitung in allen Lebenslagen, im Beruf, in der Freizeitgestaltung und vielem mehr.“
In der Sitzung der Schülervertretung stellten die Auszubildenden fest, dass diese fachlich anspruchsvollen Aufgaben nur mit gut ausgebildetem Personal bewältigt werden könnten. Hinzu komme, dass nicht nur in der Krankenhaus- und Altenpflege ein akuter Personalmangel herrsche, sondern auch in Einrichtungen der Behindertenhilfe.
Unbefriedigender Personalschlüssel
Frank Stieger, Verbindungslehrer am St. Vincenz Berufskolleg, schätzt die Situation ähnlich kritisch ein: „In den Einrichtungen der Behindertenhilfe gibt es teilweise einen unbefriedigenden Personalschlüssel und Fachkräftemangel, und die sogenannten Betreuungsassistenten und -assistentinnen übernehmen häufig, trotz fehlender Ausbildung, die Aufgaben einer Fachkraft.“ Den Auszubildenden der Heilerziehungspflege werde oft ein hohes Maß an Verantwortung übertragen.
Damit die fachgerechte Teilhabe von Menschen mit Behinderung im alltäglichen Leben möglichst adäquat gewährleistet werden kann, so die Erklärung der Auszubildenden, benötige die Heilerziehungspflege neben einer angemessenen und fairen Bezahlung auch einen öffentlichen Imagewechsel, um Ausbildung und Beruf realitätsnah und entsprechend den fachlichen Anforderungen darstellen zu können. Die Motivation in der Heilerziehungspflege zu arbeiten, sei trotz aller Widrigkeiten hoch.
Dass Menschen mit Behinderung eine ganzheitliche Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht wird und Fachkräfte dazu befähigt werden, diese Aufgaben zu begleiten, sei eben auch eine Aufgabe von Politik und Gesellschaft, so die Verantwortlichen.