Warum Sozialassistent*in Schwerpunkt Heilerziehung?

 

Warum ich Sozialassistent*in Schwerpunkt Heilerziehung werde:

"Die Ausbildung zum Heilerziehungshelfer dauert 2 Jahre. Man lernt in diesen Jahren viele nette und durchgedrehte Menschen kennen. Die einen haben ein Handicap, die anderen nicht.

In dieser Ausbildung bekommt man kein Geld für seine Arbeit. Dafür bekommt man eine Menge Selbstvertrauen und man bekommt so gut wie jeden Tag ein Lächeln geschenkt. Natürlich gibt es auch Tage, an denen die gute Laune und das Lächeln ausbleiben, diese sind aber eher selten und falls es doch so einen Tag gibt, ist der am nächsten Morgen schon wieder vergessen.

Jeder nimmt dich so, wie du bist und respektiert deine Macken.

Meine Eltern haben mir immer gesagt „ Sei froh, dass du noch zur Schule gehen darfst und noch nicht arbeiten musst.“ Diesen Satz verstehe ich bis heute noch nicht, denn ich freue mich auf jeden Fall viel mehr auf die beiden Praktikumstage, die ich an der Förderschule in Warendorf absolviere, als auf die 3 Schultage.

Wie schon gesagt, man geht 2 Tage ins Praktikum (eine Einrichtung für Menschen mit Behinderung) und 3 Tage zur Schule.

Natürlich gibt es Phasen, in denen man lernen muss, um sich beispielsweise auf den nächsten Praxistermin vorzubereiten. Da kann es schon mal stressig werden, wenn gleichzeitig auch noch Klausuren anstehen. Aber umso besser ist das Gefühl und umso stolzer kann man sein den Praxistermin und den Klausurblock hinter sich zu haben.

Die Beschäftigten in der Einrichtung und meine Praxisanleitung stehen immer hinter mir. Ich kann sie jederzeit fragen und um Hilfe bitten.

Es kommt sogar vor, dass ein Beschäftigter, oder in meinem Fall ein Schüler, mit auf einen Rundgang kommt, wenn die Lehrerin meine Praxisstelle besucht.

Er/Sie nimmt dir dann die Arbeit ab und zeigt deiner Lehrerin die verschiedenen Räumlichkeiten.

Die Voraussetzungen für die Ausbildung zum Heilerziehungshelfer sind ein Hauptschulabschluss und das Erreichen des 16. Lebensjahres.

Während der Ausbildung hast du gleichzeitig die Möglichkeit deinen Realschulabschluss nachzuholen und die Zugangsqualifikation für die Heilerziehungspflegeausbildung zu machen.

Du schlägst also 3 Fliegen mit einer Klappe.

Nochmal zum Punkt mit der Bezahlung. Du hast die Chance Bafög zu beantragen und die Fahrtkosten werden dir von der Schule erstattet.

Mir persönlich machen 2 Jahre unbezahlte Ausbildung nichts aus, da man das Lächeln, welches man von dem Klienten zurückbekommt mit keinem Geld der Welt zahlen kann.

Dieser Beruf gibt einem viel mehr zurück als die meisten Leute denken.

Ein Stück Holz zum Beispiel, wird dich niemals anlächeln, wenn du es zu einem Tisch verarbeitet hast. Egal wie gut du ihn gearbeitet hast und egal wie schön er ist.

In der Arbeit als Heilerziehungshelfer reichen oft die kleinsten Kleinigkeiten um ein Riesenlächeln in ein Gesicht zu zaubern."

 

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Wie ich zur Ausbildung zur Sozialassistentin Schwerpunkt Heilerziehung gekommen bin, ist ganz einfach:

"Ich bin Mutter von vier Kindern, ohne abgeschlossene Ausbildung. Kinder alle im Kindergarten oder Schule.

Was nun? Hartz IV für immer?

NEIN DANKE!!!

Aber wer nimmt mich?

Ab zur Ausbildungsmesse und schauen, was es gibt.

Und da war er, der Stand, den ich gesucht habe!

Die HEP-Schule stellte einen neuen Bildungsgang vor!

Als HEH-Azubi kann ich Familie, Job und Schule unter einen Hut bringen. Zwei Tage arbeiten gehen, drei Tage Schule. Super!

Wenn ich will, kann ich hinterher noch meine HEP-Ausbildung und dabei Fach-Abi machen. Studiere ich noch? Mal sehen!

Die Welt steht mir wieder offen gegenüber und ich habe eine berufliche Zukunft in Sicht.

Nur noch eine Frage war offen:

Ich hatte noch nie mit Menschen mit Behinderung zu tun gehabt.

Ist das schlimm? Kann ich das überhaupt?

Ich kann!

Ein Sprung ins kalte Wasser zwar, aber er hat sich gelohnt!

Auch wenn ich bis jetzt noch nicht bezahlt werde, ist die Arbeit mit den Menschen der größte Lohn, den man sich vorstellen kann. Jedes Lächeln, dass man bekommt, weil gerade ich Dienst habe oder jeder noch so kleine Fortschritt den man sieht, der aus eigener Arbeit resultiert, ist einfach zutiefst befriedigend.

Klar gibt es Sachen, die man nicht so gerne macht, aber dafür ist kein Tag wie der andere. Neben den täglichen Aufgaben wartet immer ein kleines Abenteuer auf einen. Ich bereue nichts und freue mich auf eine Zukunft in diesem Beruf.

Probiert es einfach mal in einem Praktikum für euch aus und ihr seht, was ich meine!"

 

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Abenteuer Sozialassistent*in Schwerpunkt Heilerziehung!

"Ich habe den Beruf der Heilerziehungshelferin für mich ausgesucht, weil ich Menschen mit Behinderung helfen und sie unterstützen möchte.

Ich persönlich kann ganz gut mit Menschen umgehen. Da ich einen Bruder mit Trisomie 21 habe, kenne ich den Alltag mit einem Menschen mit Behinderung.

Ich durfte zur Probe als Wochenendkraft im St. Vinzenz im Stadtpark in Ahlen arbeiten. Zuerst machte mir die Pflege Sorge, ob ich diese auch körperlich schaffen würde. Als ich anfing, sah ich, dass es doch nicht so schwer ist, wie ich befürchtete.

Man baut eine Beziehung zu den Mitarbeitern auf. Mit ihnen kann man über alles reden und sich unterhalten.

Die Bewohner werden einem immer vertrauter. Je mehr sie dich kennen, desto mehr nehmen sie dich in ihr Leben auf. Wenn man ihr Lächeln sieht, weiß man, dass man willkommen ist und man hat mehr Freude an der Arbeit.

Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich. Fast jeden Tag passiert etwas anderes. Man fährt zur Arbeit, aber man weiß nicht wie der Arbeitstag abläuft.

Man hat schon Tagesstrukturen, aber man weiß nicht wie die Bewohner an dem Tag drauf sind. Man kann mit ihnen vieles unternehmen wie z.B. Backen, Einkaufen, Gesellschaftsspiele spielen, Ärzte besuchen, Spazieren gehen und und und ... fast wie zu Hause.

Ich fahre gern zur Arbeit. Es ist mein zweites Zuhause. Ich freue mich auf die Übergabe, die Zeit mit den Bewohnern und auf die anderen Mitarbeiter. Es macht Spaß gemeinsam etwas zu unternehmen.

Ich bin gern Heilerziehungshelferin!"

 

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Warum werde ich Sozialassistent Schwerpunkt Heilerziehung?

"Dadurch, dass meine Mutter Heilerziehungspflegerin ist und ich sie häufig zur Arbeit begleiten konnte, habe ich schon früh Toleranz und Akzeptanz gegenüber Menschen mit Behinderung ausgebildet und fand die Arbeit mit ihnen interessant und spannend.

Mein Schulabschluss (Fachoberschulreife mit Qualifikation) reichte jedoch nicht für den Heilerziehungspfleger aus, doch hatte ich über meine Einrichtung vom Heilerziehungshelfer erfahren.

Hier benötigt man kein (Fach-)Abi mit Jahrespraktikum. Und zum Reinschnuppern in´s Berufsfeld reicht es allemal.

Zwar ist die Ausbildung unentgeltlich, was zunächst ein großes Manko ist, jedoch kann man BAFöG erhalten. Und der Dank der Menschen, die man im zweimal wöchentlich stattfindenden Praktikum in einer Einrichtung der Behindertenhilfe erhält, macht vieles wieder wett.

Ein Jahr habe ich noch vor mir, dann geht es weiter mit dem HEP.

Das lockere Miteinander macht die Schulzeit richtig angenehm. Alle haben dasselbe (Teil-) Ziel vor Augen: Das Erreichen des Abschlusses.

Für einige wird hier (freiwillig) Schluß sein, andere machen weiter und wieder andere können gleichzeitig mit der Ausbildung noch ihren Realschulabschluss nachholen. Denn wer mindestens 16 Jahre alt ist und über einen Hauptschulabschluss verfügt, kann sich bewerben!

Meine Klasse und ich sind die Pioniere, wie uns die Lehrer immer liebevoll nennen. Wir legen den Grundstein für alle nachfolgenden Heilerziehunghelfer.

Wenn du ein abenteuerlustiger, offener und experimentierfreudiger Mensch bist, der Spaß an der Arbeit mit und am Menschen hat, etwas fürs Leben lernen willst oder die nötigen Voraussetzungen für den HEP nachholen oder die Zeit bis dahin sinnvoll nutzen und überbrücken willst, dann tritt in unsere Fußstapfen.

Den Weg haben wir dir geebnet, du musst ihn nur noch beschreiten!!

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