Dienstag, 04.02.2014

"Helfen ist auch eine Frage des Wissens" - 23 neue „Staatlich anerkannte Heilerziehungspfleger/-innen“: Examensfeier am St. Vincenz-Berufskolleg in Ahlen

23 Schüler des St. Vincenz-Berufskollegs haben ihre dreijährige Ausbildung jetzt mit dem Examen abgeschlossen. Nach einem Gottesdienst mit Pfarrer Willi Stroband in der Kapelle des St. Franziskus-Hospitals erhielten sie in der Cafeteria des Ahlener Krankenhauses ihre Abschlusszeugnisse. An der Feierstunde nahmen Angehörige und Freunde der Absolventen teil sowie Vertreter der Einrichtungen, in denen sie ihre praktische Ausbildung in der Behindertenhilfe durchgeführt haben.

Schulleiterin Renate Knobel lobte in ihrer Ansprache die Motivation der frisch Examinierten für einen Beruf, dessen Inhalt die Betreuung und Begleitung von Menschen mit Behinderung sei. Einem solchen Engagement schlage jedoch in der Öffentlichkeit mitunter Skepsis entgegen. „Das Verständnis dafür, dass das Leben auch aus Unvollkommenheiten besteht, kommt in der Gesellschaft zunehmend abhanden“, zitierte sie den Soziologen Hartmut Rosa. „Gleichwohl suchen alle Menschen das Gefühl, geborgen und angenommen zu sein, so wie sie sind“, unterstrich Knobel. Behinderte Menschen seien in besonderer Weise kompetent im Hinblick auf echtes, wahrhaftes Verhalten. Dies sei ein Schlüsselbegriff in der Heilerziehungspflege. Hinzu kämen die erworbenen Fachkenntnisse. „Helfen ist auch eine Frage des Wissens“, so die Schulleiterin.

Klassenlehrerin Heike Hilbers verglich die Ausbildungszeit mit einer Seereise auf einem Schulschiff. Unterwegs habe sich eine Mannschaft entwickelt, seien Positionen ausgetauscht und Verantwortlichkeiten wahrgenommen worden. Nach überstandenen Examina und Kolloquien kehre die Besatzung nun in den Heimathafen zurück. „Jeder von Ihnen hat seine Aufgaben gemeistert und kann jetzt auf anderen Booten anheuern“, versicherte die Pädagogin ihren früheren Schülern.

Die Absolventinnen und Absolventen dürfen nun die Bezeichnung „Staatlich anerkannte/-r Heilerziehungspfleger/-in“ führen. Sie haben eine dreijährige Berufsausbildung mit integriertem Berufspraktikum hinter sich. Dabei waren sie bereits während der Ausbildungszeit neben dem Unterricht in verschiedenen Einrichtungen der Behindertenhilfe im Kreis Warendorf tätig.

Bestanden haben Lea Asseburg, Patrick Buchholz, Tugba Cetiner, Meike Goldmann, Dirk Hegenbart, Katharina Jakimenko, Marika Knemeyer, Renata Kowalczyk, Petra Krüger, Christina Lanert, Jana Medding, Rafael Mika, Gabriele Nittka, Katharina Ostapenko, Karin Richter, Vanessa Schulte, Andrea Steinhoff, Ramona Stempfle, Karolina Szczesny, Sandra Wahlbrink, Kristina Warkentin, Sina Weiland und Birgit Zurmühlen. Zu den Fachlehrern zählten Klaus Bäumer, Elisabeth Hoffmann, Anneliese Mittrup und Monika Niehoff-Uster.