Dienstag, 02.02.2016

Mit hoher sozialer Kompetenz für Beruf in der Behindertenhilfe gerüstet: 27 neue „Staatlich anerkannte Heilerziehungspfleger/-innen“ feiern ihr Examen am St. Vincenz-Berufskolleg Ahlen

27 Schüler des St. Vincenz-Berufskollegs haben ihre dreijährige Ausbildung zum staatlich anerkannten Heilerziehungspfleger jetzt mit dem Examen abgeschlossen. Nach einem Gottesdienst mit der Theologin und Heilerziehungspflegerin Rita Neisemeier erhielten sie ihre Abschlusszeugnisse. Es folgte eine Feierstunde in den Räumen des St. Vincenz-Berufskollegs. Daran nahmen Angehörige und Freunde der Absolventen teil sowie Vertreter der Einrichtungen, in denen sie ihre praktische Ausbildung in der Behindertenhilfe durchgeführt haben.

Schulleiterin Renate Knobel stellte in ihrer Ansprache fest, dass der heute allgegenwärtige Wunsch nach Perfektion bis hin zu Manipulationen am eigenen Körper führe. Das Verständnis dafür, dass Leben auch aus Unvollkommenheiten bestehe, sei abhanden gekommen, zitierte sie den Soziologen Hartmut Rosa. Gleichwohl suchten viele Menschen Geborgenheit in einer nicht vom Optimierungszwang beherrschten Umgebung. „Mit den Schwerpunkten Bilden und Erziehen, Pflegen, Assistieren und Beraten arbeiten Sie ganzheitlich mit Ihren Klienten“, hob sie einen besonderen Akzent der Berufstätigkeit in der Behindertenhilfe hervor. Dabei komme es neben fachlichem Wissen auch darauf an, als Mensch präsent und echt zu sein, unterstrich die Schulleiterin.
Klassenlehrerin Carmen Schuster bescheinigte ihren Schülern eine besondere Leistungsstärke und hohe soziale Kompetenz. „Sie hatten aber auch immer Ihren eigenen Kopf und Ihr eigenes Zeitmanagement“, sagte sie den frisch Examinierten mit einem Augenzwinkern. Als sie die Klasse vor drei Jahren übernommen habe, sei ihr die verantwortungsvolle Aufgabe einer Klassenleitung zum ersten Mal zugefallen: „Ich war mindestens so aufgeregt wie Sie“. Seither, so die Pädagogin, habe sie viel dazugelernt und könne den Selbstregulierungskräften einer Klasse stärker vertrauen. In einer kurzen Ansprache blickten auch die Klassensprecher Regina Huber und Niklas Westermann zurück auf die Ausbildungszeit.
Die Absolventinnen und Absolventen dürfen jetzt die Bezeichnung „Staatlich anerkannte/-r Heilerziehungspfleger/-in“ führen. Sie haben eine dreijährige Berufsausbildung mit integriertem Berufspraktikum hinter sich. Dabei waren sie bereits während der Ausbildungszeit neben dem Unterricht in verschiedenen Einrichtungen der Behindertenhilfe im Kreis Warendorf tätig.
Bestanden haben Lisa Brochhagen, Marco Brunnert, David Dresselhaus, Theresa Flaspöhler, Svetlana Fust, Aurelia Garczynska, Astrid Hassa, Nicole Hennig, Katharina Hermann, Regina Huber, Elisabeth Karb, Soi Kesidou, Kimberley Krumnack, Ann-Kathrin Laustroer, Vivien Maskersting, Alexander Nobbe, Hava-Özgül Öztürk, Janina Puls, Stefan Radke, Normen Rühle, Max Schrulle, Kristin Thormann, Henning Timmes, Öznur Tozan, Petra Ungering, Melissa Weck und Niklas Westermann.